

20 Jahre ZOOM Erlebniswelt
Die Geschichte des Zoos
Als Hermann Ruhe von der Tierhandelsfirma Ruhe in Alfeld an der Leine Mitte der 1940er-Jahre Alfred Glenewinkel mit der Auslotung einer Zoogründung in Gelsenkirchen beauftragte, war die Stadt gezeichnet vom Zweiten Weltkrieg. Es herrschten Wohnungslosigkeit und Materialknappheit. Hermann Ruhe aber begriff den Mangel als Chance. Besaß das dicht bevölkerte Ruhrgebiet doch keinen Zoo mehr – vom damals noch sehr kleinen Duisburger Tiergarten einmal abgesehen.
Am 24. November 1948 verabschiedete die Stadtverordnetenversammlung einstimmig den Beschluss zur Errichtung des Ruhr Zoos mit der Maßgabe: Sofortiger Baubeginn, Eröffnung Ostern 1949. Eine Bauzeit von nur viereinhalb Monaten, noch dazu zur Winterzeit. Als einziges motorisiertes Arbeitsgerät stand eine Planierraupe zur Einebnung der Fußgängerwege zur Verfügung. Der Ruhr Zoo sollte Besucherinnen und Besuchern möglichst freie Sicht auf die Tiere gewähren und stand so für eine neue Zoogeneration.
374 Tiere trafen bis zur Eröffnung unter teils sagenhaften Transportschwierigkeiten ein. So war die Infrastruktur noch nicht gänzlich ausgebaut und die Tiere wurden teils an der Hand in den Zoo geführt. Danach ergänzte Hermann Ruhe den Bestand nach und nach auf rund 1.500 Tiere: von der indischen Elefantenkuh über Kragen-, Malayen- und Braunbären, Affen, Löwen, Tiger, Leoparden, Zebras und Kamele bis hin zu Kängurus, Alligatoren und Kalifornischen Seelöwen. Am 14. April 1949 eröffnete der Ruhr Zoo. Allein an den Ostertagen kamen mehr als 40.000 Besucher.
Nach vielen Jahrzehnten drohte dem Ruhr Zoo in den 1980er-Jahren die Schließung. Die finanzielle Situation war angespannt, der einst visionäre Zoo nicht mehr zeitgemäß. 1996 beschloss der Stadtrat Gelsenkirchen den vollständigen Umbau zur ZOOM Erlebniswelt – ein seinerseits visionäres Projekt, das wiederum für eine neue Zoogeneration steht.
In knapp zehn Jahren verwandelte sich der in den Nachkriegsjahren entstandene Zoo in eine visionäre Landschaft. Rund 1.000 Bauarbeiter und über 200 Firmen waren beteiligt. Der immense Aufwand war aller Mühen wert.
Auf einer Fläche von mehr als 30 Hektar entstand Anfang des Jahrtausends ein Zoo, wie er in Deutschland einzigartig ist. Die erste Erlebniswelt Alaska eröffnete 2005, Afrika folgte 2006 und Asien 2010. Das Konzept der ZOOM Erlebniswelt basiert auf drei Leitsätzen: Näher dran – Mehr Raum – Mittendrin. Damit bietet der Zoo den Besuchern ein ganz besonderes Erlebnis: Sie erforschen und entdecken die fernen Lebensräume Alaskas, Afrikas und Asiens selbstständig und unmittelbar. Viele thematisierte Attraktionen lassen die Kultur und Lebensbedingungen dieser fremden Erdteile lebendig werden und laden zum Mitmachen ein. An zahlreichen Plätzen begegnen sich Mensch und Tier, teilweise nur durch eine Glasscheibe getrennt. Herkömmliche Grenzen an den Gehegen entfallen und fühlen sich unsichtbar an, sodass der Zoobesuch einer Expedition gleicht.
Wie sehr Erwachsene, Jugendliche und Kinder diesen zoologischen Garten schätzen, beweisen die Spitzenpositionen in regelmäßigen Rankings der Freizeitbranche: Mehrere Jahre in Folge schon gewinnt die ZOOM Erlebniswelt Gold in der Kategorie familienfreundlichster und bester Zoo Deutschlands.


Ausstellung„Vom Ruhr Zoo zur ZOOM Erlebniswelt“
Fotos, informative Texte und Filmmaterial zeigen derzeit die Umgestaltung des Ruhr Zoos zur ZOOM Erlebniswelt im Green Planet in der Erlebniswelt Asien. Die Ausstellung wurde exklusiv für das Jubiläum erstellt. Sie haben nicht die Möglichkeit, uns vor Ort zu besuchen? Dann klicken Sie sich hier durch die einzelnen Leinwände.
Geländepläne zeigen die Entwicklung
Als 1949 der erste Nachkriegszoo in Gelsenkirchen eröffnet wurde, war nur ein Buchteil des heute über 30 ha großen Geländes erschlossen. In dieser Animation zeigen wir Ihnen, wie sich der Zoo nach und nach erweitert und aufgebaut hat.
Festschrift zum Jubiläum
Im Rahmen des LOOK Magazins entstand für die aktuelle Ausgabe eine Festschrift zum 20-jährigen Zoojubiläum. Blättern Sie durch die Seiten und schwelgen Sie mit uns Erinnerungen vom Bau des Ruhr Zoos bis zur Fertigstellung der ZOOM Erlebniswelt.
Markante Punkte der ZOOM Erlebniswelt
Wer heute durch die ZOOM Erlebniswelt wandert, wird kaum etwas vom ehemaligen Ruhr Zoo oder dem Bau der Erlebniswelten wiedererkennen. Schilder an markanten Punkten zeigen, wie sich der Zoo von damals bis heute verändert hat. Klicken Sie sich durch.
Der Ruhr Zoo im Lauf der Zeit
Am 24. November erfolgt der Beschluss der Stadt Gelsenkirchen über den sofortigen Baubeginn des Ruhr Zoos. Betreiber ist die Firma Ruhe. Im Dezember übernimmt Hermann Steinmetz als erster Direktor die Zooleitung gemeinsam mit Alfred Glenewinkel.
Beim Bau des Ruhr Zoos war eine Planierraupe das einzige motorisierte Arbeitsgerät, um die Fußgängerwege einzuebnen. Alles weitere wurde in Handarbeit errichtet.
Der Ruhr Zoo eröffnet am 14. April, dem Gründonnerstag, nach einer Bauzeit von nicht einmal fünf Monaten seine Pforten und verzeichnet gleich in den Ostertagen mehr als 40.000 Besucherinnen und Besucher.
Das Original-Plakat von der Eröffnung 1949 spricht noch vom „Zoo Gelsenkirchen“.
Am 1. November eröffnen die „Zoo- Terrassen“ und werden schnell zu einem bedeutenden Ausflugslokal für Gelsenkirchen und Umgebung. Im selben Jahr eröffnet das Menschenaffenhaus. Der Ruhr Zoo ist um zwei Attraktionen reicher.
Die „Zoo-Terrassen“ waren nicht nur für Zoobesucher ein wichtiges Ausflugslokal.
Im Mai beschließt der Bauvergabeausschuss die Erweiterung des Ruhr Zoos, um die Afrika-Steppe zu vergrößern. Mit 1,4 Hektar Fläche wird sie damit zu einem der damals größten Gehege in einem deutschen Zoo.
Die Stadtwerke Gelsenkirchen werden der neue Betreiber des Ruhr Zoos, nachdem die Firma Ruhe nur noch wenig in den Zoo investiert hat.
Nachdem die Bevölkerung sich mit einer Unterschriftenaktion gegen die Schließung des stark in die Jahre gekommenen Zoos eingesetzt hat, wird der Zoo-Förderverein gegründet.
Wie wichtig der Ruhr Zoo den Gelsenkirchener Bürgern war, ist an den Demonstrationen gegen die Schließung zu erkennen.
Die Ruhr Zoo Betriebsgesellschaft mbH wird gegründet, an der die Stadtwerke Gelsenkirchen zunächst 2/3 und die Firma Ruhe 1/3 der Anteile halten. Am Ende des Jahres übernehmen die Stadtwerke auch die Anteile der Firma Ruhe.
Am 5. Dezember beschließt der Gelsenkirchener Stadtrat den definitiven Erhalt des Zoos, mit der Maßgabe eines vollständigen Umbaus. Gut drei Jahre später wird der Stadt ein visionäres Zoo-Konzept vorgestellt: die ZOOM Erlebniswelt Gelsenkirchen.