Steckbrief Rothalsgans
NameRothalsgansFamilieEntenvögelGröße53-56 cmNahrungverschiedene Gräser, Triebe, Hülsenfrüchte, Winterweizen, Gerste, MaisStatusGefährdet (VU)
Rothalsgans (Branta ruficollis)
Ein kleiner Gänsevogel mit besonderen Merkmalen
Sie hat einen kräftigen, relativ kurzen Hals, einen kurzen Schnabel und ist verhältnismäßig klein, dennoch ist die Rothalsgans mit ihrem kontrastreichen schwarz-weißen Gefieder und der auffälligen rostbraunen Färbung an Hals und Brust, ein sehr hübscher Vertreter der Gänsevögel. Die Rothalsgans ist die kleinste Art innerhalb der Gattung der Meergänse.
Vom arktischen Brutplatz zur Schwarzmeerküste
Im Frühjahr besiedelt der Zugvogel die kargen Tundrengebiete Nord-Sibiriens. Die Rothalsgans baut dort ihr Nest an steilen Flussufern, felsigen Hängen und Klippen, wo sie in kleinen Kolonien brütet. Das Nest wird sicher platziert – häufig in der Nähe von Greifvögeln wie dem Wanderfalken. Dies bietet Schutz und ermöglicht der Rothalsgans einen besseren Bruterfolg, denn die Wanderfalken halten Raubtiere wie den Polarfuchs von ihren eigenen Nestern und somit auch von dem Nest der Rothalsgans fern.
Zum Überwintern zieht sie mehrere Tausend Kilometer weiter in deutlich mildere Regionen an den Schwarzmeerküsten. Auf ihrer weiten Reise fliegt die Rothalsgans in dichten Schwärmen, anstatt die typische V-Formation zu nutzen, die man von Gänsen kennt. Hier hält sie sich bevorzugt an offenen Gewässern, in weitläufigen Grasflächen oder landwirtschaftlich genutzten Feldern auf, wo sie ausreichend Nahrung findet.
Verlust des Lebensraums und schrumpfende Population
Der Bestand der Rothalsgans wird immer kleiner. Gefährdet ist sie hauptsächlich durch den Verlust ihres Lebensraums und die Jagd. Auch das schrumpfende Nahrungsangebot setzt ihr zu, denn immer mehr Flächen werden intensiv bewirtschaftet. Nicht zu vergessen ist der Klimawandel, der die empfindliche Balance in ihrem arktischen Brutgebiet verändern könnte und damit eine weitere Bedrohung darstellt.