Erhaltungszucht in Zoos


Seit ihrer Eröffnung in 2005 beteiligt sich die ZOOM Erlebniswelt aktiv an verschiedenen Ex-situ Zuchtprogrammen. Ex-situ bedeutet außerhalb des ursprünglichen Verbreitungsgebietes und bezeichnet Artenschutzbemühungen durch die Zucht von bedrohten Tierarten in Zoos.

Durch die Nachzucht bedrohter Tierarten bauen Zoos eine stabile Reserve-Population auf, welche neue Kenntnisse über Biologie und Gesundheit der Tiere ermöglichen, die Besucher über diese Arten und ihre Bedrohung informieren und in geeigneten Fällen auch Tiere für Wiederansiedelungsprojekte zur Verfügung stellen können.

Artenschutz Eisbär

Der Europäische Zooverband EAZA (European Association of Zoos and Aquaria) kümmert sich um die Koordination von insgesamt mehr als 400 EAZA Ex-situ Programmen (EEPs). Jedes EEP hat einen Koordinator, der meist selbst wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem Mitgliedszoo der EAZA ist. Dieser Koordinator kennt die gesamte Population „seiner“ Tierart in Europa und kann mithilfe von Computerprogrammen berechnen, wie eng welche Tiere miteinander verwandt sind. Der Koordinator gibt anderen Zoos verbindliche Zuchtempfehlungen mit dem Ziel, die genetische Vielfalt möglichst hochzuhalten, Inzucht zu vermeiden und in Europa einen von der Natur unabhängigen Bestand aufzubauen. EAZA Ex-situ Programme platzieren Jungtiere der Zoos entsprechend so, dass möglichst unverwandte Tiere zusammenleben, und die genetische Vielfalt des Tierbestandes erhalten bleibt.

EEP Logo

Als Mitglied der EAZA koordiniert die ZOOM Erlebniswelt die EEPs für den Großen Kudu (Tragelaphus strepsiceros), den Südlichen Schweinsaffen (Macaca nemestrina) und die Weißkopf-Ruderente (Oxyura leucocephala).

Zusätzlich engagiert sich die ZOOM Erlebniswelt in über 40 EEPs und ESBs (Europäische Zuchtbücher) für bedrohte Tierarten. Eine erfolgreiche Nachzucht ist bereits bei vielen Tierarten gelungen – etwa bei Eisbären, Schimpansen, Sumatra-Orang-Utans, Schweinsaffen, Rothalsstraußen und Blaugesicht-Hornraben. Das EEP Logo auf der Gehegebeschilderung im Zoo weist darauf hin, ob die jeweilige Tierart teil eines EAZA Ex-situ Programms ist.

Gehegeschild Schimpanse

Teilnahme an EEPs und ESBs

  • Afrikanischer Löwe (Panthera leo) EEP
  • Amurtiger (Panthera tigris altaica) EEP
  • Balistar (Leucopsar rothschildi) EEP
  • Bernierente (Anas bernieri) EEP
  • Blaugesicht-Hornrabe (Bucorvus abyssinicus) EEP
  • Blessbock (Damaliscus pygargus phillipsi) ESB
  • Brillenpinguin (Spheniscus demersus) EEP
  • Chinesische Streifenschildkröte (Mauremys sinensis) EEP
  • Edwardsfasan (Lophura edwardsi) EEP
  • Eisbär (Ursus maritimus) EEP
  • Erdmännchen (Suricata suricatta) EEP
  • Europäischer Braunbär (Ursus arctos) ESB
  • Flusspferd (Hippopotamus amphibius) ESB
  • Großer Kudu (Tragelaphus strepsiceros) EEP
  • Hammerkopf (Scopus umbretta) ESB
  • Hulman (Semnopithecus entellus) EEP
  • Impala (Aepyceros melampus) ESB
  • Kalifornischer Seelöwe (Zalophus californianus) EEP
  • Kamtschatka Braunbär (Ursus arctos beringianus) ESB
  • Katta (Lemur catta) EEP
  • Kleiner Panda (Ailurus fulgens) EEP
  • Krauskopfpelikan (Pelecanus crispus) EEP
  • Kronenmaki (Eulemur coronatus) EEP
  • Luchs (Lynx lynx lynx) ESB
  • McCords Schlangenhalsschildkröte (Chelodina mccordi) EEP
  • Nördlicher Grauer Schlanklori (Loris lydekkerianus) EEP
  • Rappenantilope (Hippotragus niger) ESB
  • Roter Vari (Varecia rubra) EEP
  • Rothalsstrauß (Struthio camelus camelus) EEP
  • Rothschildgiraffe (Giraffa camelopardalis rothschildi) EEP
  • Rötelpelikan (Pelecanus rufescens) EEP
  • Sattelstorch (Ephippiorhynchus senegalensis) ESB
  • Schimpanse (Pan troglodytes verus) EEP
  • Schnee-Eule (Buba scandiacus) EEP
  • Springbock (Antidorcas marsupialis) ESB
  • Sumatra-Orang-Utan (Pongo abelii) EEP
  • Südlicher Schweinsaffe (Macaca nemestrina) EEP
  • Südliches Breitmaulnashorn (Cerathoterium simum simum) EEP
  • Tiefland-Nyala (Tragelaphus angasii) ESB
  • Timberwolf (Canis lupus lycaon) EEP
  • Tüpfelhyäne (Crocuta crocuta) EEP
  • Westliche Sitatunga (Tragelaphus spekii gratus) ESB

Erhalt bedrohter Nutztierrassen

Aufgrund von intensiver hoch effizienter Landwirtschaft, setzt sich ein Großteil der Nutztierbestände heutzutage aus einigen wenigen Hochleistungs-Tierrassen zusammen. Viele alte Nutztierrassen, welche sich über Generationen und Jahrhunderte entwickelt haben, und ihr Verbreitungsgebiet in vielfältiger Weise prägen, werden heute auf der Roten Liste der gefährdeten Haustierrassen geführt. Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) setzt sich für den Erhalt dieser gefährdeten Rassen ein. Die ZOOM Erlebniswelt unterstützt den Erhalt alter Nutztierrassen auf dem Grimberger Hof durch die Beteiligung an Herdbüchern für die Zucht von Hinterwälder Rindern und Husumer Protestschweinen.

Hinterwälder Rinder

Teilnahme bei Citizen Conservation

Die Organisation Citizen Conservation setzt sich für die Erhaltungszucht von Tierarten durch die Zusammenarbeit von privaten und institutionellen Tierhaltern ein, indem sie Erhaltungszuchtprogramme etablieren und sich um die Vermittlung der Bedrohten Arten kümmern. Wir beteiligen uns mit der Haltung und Zucht der Chinesischen Rotbauchunke an diesem Netzwerk.

Chinesische Rotbauchunke