Steckbrief Luchs
NameLuchsFamilieKatzenGrößeKopf-Rumpf-Länge: 80 bis 110 cmGewicht15 bis 29 kgAlter20 JahreNahrungkleine Huftiere, hauptsächlich Rehe, Gämse und Moschustiere; andere kleine Säugetiere und VögelVerbreitungNord- und West-Europa, östlich des Jenissei Flusses in RusslandLebensraumLaub-, Misch- und Nadelwälder Wälder FortpflanzungTragzeit 67 bis 74 Tage; Wurfzeit April bis Juni; Geschlechtsreife m: 24 bis 34 Monate, w: 21-22 MonateStatusNicht gefährdet
Luchs (Lynx Lynx)
Der Europäische Luchs: Ein faszinierendes Raubtier in der Dämmerung
Der Europäische Luchs ist ein Raubtier und die größte Katze Mitteleuropas. Hauptsächlich in der Dämmerung und gelegentlich nachts aktiv, ist er mit seinem hervorragenden Sehsinn ein Meister der Anpassung an unterschiedliche Lichtverhältnisse. Aber auch sein ausgesprochen guter Hörsinn ist ein großer Vorteil für den effizienten Jäger. Sein Gehör ermöglicht es ihm, eine Maus auf 50 Meter Entfernung zu hören. Die Haarpinsel an den Ohren und möglicherweise auch der Backenbart unterstützen dieses ausgeprägte Hörvermögen. Seine Haarpinsel könnten aber auch zur Bestimmung der Windrichtung bei der Jagd dienen. Die genaue Funktion ist bis heute nicht geklärt. Das dichte Winterfell, lange Beine und breite Pfoten machen ihn zu einem perfekt angepassten Jäger, auch bei Schneebedeckung.
Reviere und Fortpflanzung
Als Einzelgänger beansprucht der Luchs in den nord- und westeuropäischen Wäldern bis zu 450 km² große Reviere. Die deutlich größeren Reviere der Männchen überlappen typischerweise mit den Revieren von drei Weibchen. Die Paarungszeit erstreckt sich von März bis Mitte April, begleitet von über weite Entfernung hörbaren Rufen beider Geschlechter. Die Tragzeit beträgt 10 Wochen, und im späten Mai oder frühen Juni bringt das Weibchen normalerweise ein bis vier Jungtiere zur Welt, die etwa 9 bis 11 Monate bei der Mutter bleiben.
In Deutschland „vom Aussterben bedroht“
Global ist der Luchs zwar weit verbreitet und gilt daher nicht als gefährdet. Aufgrund menschlichen Handelns wurde er jedoch in Mittel- und Südeuropa zu Beginn des 20. Jahrhunderts ausgerottet. In Deutschland konnten einige Waldgebiete wieder als neue Lebensräume für den Luchs etabliert werden. Die Wiederansiedlung gelang zum Beispiel im Harz, wo sich der Bestand mittlerweile auch über den Harz hinaus ausgedehnt hat.
Trotzdem wird der Europäische Luchs hierzulande weiterhin als ‚vom Aussterben bedroht‘ eingestuft. Die Wiederansiedlung in ausgewählten Gebieten stellt jedoch einen hoffnungsvollen Schritt zum Schutz dieser faszinierenden Raubtiere dar.